Jujutsu
Jujutsu ist eine japanische Nahkampf- und Selbstverteidigungskunst, die hauptsächlich unbewaffnet, im historischen Kontext aber auch unter Einbeziehung von Waffen und Gegenständen des täglichen Lebens ausgeübt wurde und unter diesem Begriff bereits im 17. Jahrhundert erwähnt wird. Ihre Wurzeln liegen in weit älteren Kampfkünsten, die bis nach China und von dort nach Indien zurück zu verfolgen sind.
Jujutsu beinhaltet: .
Über Jahrhunderte hinweg wurde Jujutsu in unzähligen Kämpfen erprobt und perfektioniert, untaugliche Techniken blieben meist mit ihrem Anwender auf der Strecke. Erst mit der Verbreitung von Schusswaffen im 19. Jahrhundert und vor allem durch die enorme „Verwestlichung“ in der Meiji-Periode ab 1868, in der alles traditionell Japanische als rückständig betrachtet wurde, verlor die „sanfte Kunst“ mehr und mehr an Bedeutung. Dennoch aber geriet sie nicht gänzlich in Vergessenheit und fand Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Weg nach Europa, wo sie bis dato mehr oder minder unbekannt war.
Gab es aber bereits in Japan nicht nur das eine, überall gleiche Jujutsu, sondern eine Vielzahl von Schulen (Ryu), die jeweils ihre eigene Gewichtung auf verschiedene Bestandteile des Jujutsu legten, so ist es nicht verwunderlich, dass es sich in der Folge auch in den einzelnen Ländern unterschiedlich entwickelte – zum einen aufgrund des Erlernten jener, die zur Verbreitung im jeweiligen Land beitrugen, zum anderen durch den Einfluss und die Erfahrung derer, die sich für die Kunst interessierten.
Heutzutage wird Jujutsu wieder vielerorts gelehrt, meist jedoch eher im sportlichen Kontext und in der meist gebräuchlicheren Schreibweise „Jiu-Jitsu“.